Talente im Portrait: Interview mit Roman

Roman und sein Talentscout Philipp arbeiten seit über sechs Jahren miteinander zusammen. Seit seinem letzten Interview in 2019 sind 5 Jahre vergangen. Ein guter Zeitpunkt um festzuhalten, wie er seinen Weg weitergegangen ist und zu erfahren, wie es ihn vom Ruhrgebiet, über Arizona ins Vereinigte Königreich gezogen hat.

Stell dich gern (nochmal) vor: Wo kommst du her?  Wo lebst du jetzt und was machst du gerade?

Ich bin Roman (24) und studiere seit Oktober 2023 empirische Sozialforschung mit Schwerpunkt Kommunikation und Medien an der Loughborough University in England. Dafür bin ich im Herbst 2023 in die Region East Midlands in England gezogen. In meinem Studium werde ich von der Studienstiftung des deutschen Volkes (SdV) mit einem Stipendium gefördert. Aufgewachsen bin ich in Beverungen im Kreis Höxter, wo ich auch mein Abitur gemacht habe.

Hast du neben dem Studium Zeit für Aktivitäten in deiner Freizeit? Falls ja, was machst du gerade?

In meiner Freizeit spiele ich Klavier. Das mache ich schon seit 18 Jahren und inzwischen als eine Art tägliche Routine abseits der Vorlesungen. Außerdem nehme ich an der Loughborough University am Tennistraining teil. Mein Ziel ist es, irgendwann einmal mit meiner jüngeren Schwester mithalten zu können. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob es jemals so weit kommen wird, weil sie ein echter Profi ist.

Hier an der Universität bin ich außerdem Kurssprecher meines Studiengangs und damit Mitglied des Verbindungsausschusses unserer Fakultät. Das heißt, ich nehme regelmäßig an Treffen von Studierenden und Lehrenden teil, in denen wir über Möglichkeiten sprechen, die Lehre und das Lernen noch besser zu gestalten. Mir ist es wichtig, das Leben an der Universität aktiv mitgestalten zu können und ein Ansprechpartner für meine Kommilitoninnen und Kommilitonen zu sein.

Mit Blick auf dein letztes Interview: Wie hat sich dein Plan entwickelt? Was hat sich ggf. verändert?

Mein letztes Interview mit dem Talentscouting fand im Frühjahr 2019 statt. Damals habe ich den Bachelor Journalistik mit Nebenfach Wirtschaftswissenschaften an der TU Dortmund studiert (eine Erfahrung, die mich nicht nur fachlich enorm geprägt hat, sondern auch eine große Liebe für das Ruhrgebiet in mir geweckt hat).

Damals war ich 19 Jahre alt. Seitdem hat sich viel verändert: Ich habe ein Studienjahr an der Northern Arizona University in den USA verbracht (ebenfalls von der SdV gefördert und koordiniert vom International Student Exchange Programm, kurz ISEP). Im Anschluss habe ich ein studienintegriertes Volontariat beim Handelsblatt in Düsseldorf absolviert. Das Handelsblatt ist die wichtigste Wirtschafts- und Finanzzeitung Deutschlands. Der Vorteil des Journalistik-Studiums an der TU Dortmund ist, dass im letzten Jahr des Bachelorstudiums ein solcher Einblick in den journalistischen Alltag möglich ist. Ich habe in meinem Volontariat beim Handelsblatt vor allem deshalb viel lernen können, weil mir von Anfang an großes Vertrauen entgegengebracht wurde.

Wenn du dir deine Entwicklung in den letzten Jahren anschaust: Worauf bist du besonders stolz?

Heute sitze ich an meinem Schreibtisch in England und blicke auf all das zurück. Natürlich macht mich das auch stolz. Das Talentscouting hat mich vor allem eines gelehrt: dass Dinge dann funktionieren, wenn man sie bewusst und mit Selbstvertrauen angeht.

Was waren deine Highlights in der letzten Zeit (seit unserem letzten Interview)?

Im Sommer 2021 bin ich für ein Studienjahr in die USA gereist, an die Northern Arizona University in Flagstaff. Ich könnte die restlichen Zeit damit verbringen, über dieses Erlebnis zu sprechen.

Welchen Tipp würdest du deinem 17-jährigen Ich heute geben?

Auf alle Fälle keine Weisheiten. Rückblickend sollte man mit 17 Jahren einfach die Schulzeit genießen.

Hast du noch Kontakt zu den Talentscouts? Falls ja: bei welchen Gelegenheiten?

Ich hatte noch lange nach dem Abitur Kontakt mit meinem Talentscout. Ich gebe zu, dass mir als Nichtakademiker-Kind das erste Studiensemester in Dortmund schwerfiel. Nicht inhaltlich, sondern persönlich, weil ich ja nie Berührungspunkte mit der universitären Welt hatte. In dieser Zeit habe ich oft mit meinem Talentscout gesprochen.

Was hast du aus den Talentscouting-Beratungen an der Schule mitgenommen?

Hast du ein konkretes Beispiel, was dir in Erinnerung geblieben ist?

Im Laufe des Studiums habe ich immer auch mal wieder Vorträge an meiner ehemaligen Schule gehalten – über Journalismus, Kommunikationsforschung, Fördermöglichkeiten. Ich habe den Schülerinnen und Schülern dann am Schluss immer diesen einen Rat gegeben: Selbstverständlich sagt man sich als junger Mensch auf dem Land, wo Stipendien und das klassische Campusleben weniger präsent sind als in den Städten, „dass man das doch eh nicht schafft“. Aber doch: Jede und jeder kann das schaffen.

Auch das Talentscouting in NRW ist weitergewachsen und immer mehr Schulen setzen das Programm um. Was denkst du darüber?

Am Beispiel meiner jüngeren Schwester sehe ich, dass in den Schulen viel passiert ist. Es wird mehr über die Zeit nach dem Schulabschluss gesprochen. Das ist wichtig und trotzdem noch nicht genug. Der akute politische Handlungsbedarf ist groß. Da denke ich zum Beispiel an die Digitalisierung, die viele Kommunen (als Schulträger) aus Etatgründen nur mit großer Mühe stemmen können. Daher ist jedes zusätzliche Angebot für Schülerinnen und Schüler, die sich über den Unterricht hinaus auf ihre Zukunft vorbereiten wollen, enorm wichtig. So auch das Talentscouting.

Autor: Talentscouting OWL

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