Talente im Portrait: Interview mit Linda

Linda nimmt seit 2017 am Talentscouting teil. Ihr Talentscout Annkatrin Buchen von der Uni Paderborn hat sie auf verschiedenen Stationen ihres Weges begleitet und ist auch heute noch als Ansprechpartnerin an ihrer Seite: In der Oberstufenzeit bis zum Abitur, während eines Auslandsaufenthalts und verschiedener Praktika nach dem Schulabschluss sowie aktuell im Bachelorstudium. Wir haben mit ihr über die Zeit im Talentscouting und ihren weiteren Weg gesprochen.

 

Hallo, stell dich doch kurz vor!
Hallo, ich heiße Linda und bin 21 Jahre alt. Ursprünglich komme ich aus Paderborn.

Was hast du nach dem Abitur gemacht bzw. was machst du gerade?
Mein Abitur habe ich im Jahr 2019 am Gymnasium St. Michael in Paderborn absolviert. Danach bin ich für 4 ½ Wochen nach Amerika gegangen. Dort habe ich mich ehrenamtlich auf einem Sommercamp in Wisconsin engagiert. In dieser Zeit habe ich auch meine Zulassung für den Studiengang  Public Health/ Gesundheitswissenschaft an der Universität Bremen erhalten. Nach dem ersten Semester habe ich dann in den 2-Fach-Bachelor gewechselt und zusätzlich das Fach Rechtswissenschaften als Nebenfach belegt. Aktuell befinde ich mich im sechsten Semester und schreibe meine Bachelorarbeit.

Warum hast du dich dafür entschieden?
Ich hatte von vorne herein den Wunsch, nach dem Abitur studieren zu gehen. Gleichzeitig reizte mich der Gedanke auf eigene Faust in eine fremde Stadt zu ziehen. Die positive Erfahrung, die ich bei meiner Amerikareise machte, verstärkte diesen Wunsch. Für das Fach habe ich mich aus persönlichem Interesse entschieden. Bereits während des Abiturs habe ich mich aktiv mit Gesundheitsthemen auseinandergesetzt und nach meinen Abiturprüfungen ein Praktikum in diesem Bereich absolviert.

In welcher Klasse hast du das Talentscouting begonnen?
Vom Talentscouting habe ich das erste mal in der zehnten Klasse gehört. Annkatrin Buchen hat sich als Talentscout bei uns in der Schule vorgestellt und über die Möglichkeiten der Talentförderung informiert. Kurz darauf habe ich erstmals ein Beratungsgespräch wahrgenommen.

Was waren Fragen, Themen, Entscheidungen bei denen dich dein Talentscout begleitet hat?
Die Beratung umfasste zum einen die Orientierung zu verschiedenen Studiengängen und die Erkundung einzelner Berufsfelder, die mich in dem Zusammenhang interessierten. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir der Kontakt zu einem Bewährungshelfer, den mein Talentscout Annkatrin für mich herstellte, als ich zeitweise Interesse im Bereich „Soziale Arbeit“ und insbesondere an der Arbeit in der Jugendvollzugsanstalt hatte. Der Bewährungshelfer berichtete mir sehr eindrücklich von seinen Erfahrungen im Studiengang „Soziale Arbeit“ und dem Arbeitsalltag in der Bewährungshilfe. Ohne das Talentscouting hätte ich diese Einblicke nicht gewinnen können.
Außerdem ging es in den Gesprächen mit Annkatrin vielfach um die Finanzierung eines Studiums außerhalb meiner Heimatstadt. Da ich aus einer Arbeiterfamilie komme und noch drei jüngere Geschwister habe, spielte diese Thematik eine ausschlaggebende Rolle für die Bewerbung an einer ferner gelegenen Universität. Annkatrin wies mich auf verschiedene Stipendiengeber hin und unterstützte mich bei den Bewerbungsprozessen. Auch das Thema BAföG und verschiedene Wohnmöglichkeiten haben wir besprochen. Die Unterstützung durch das Talentscouting, die sich auch nach meinem Abitur fortsetzte, ermutigte mich mein Studium aufzunehmen.

Was war im Talentscouting besonders hilfreich für dich?
Während der Beratungsgespräche geht Annkatrin sehr individuell auf meine Fragestellungen und Wünsche ein. Ich werde nicht nur über verschiedene Möglichkeiten (z.B. zu den Themen Studienfelder, Auslandsaufenthalt, Stipendien, Fachwechsel uvm.) informiert, sondern auch bei der Realisierung der daraus entstehenden Ziele begleitet. Besonders dankbar bin ich dafür, dass sie mir auch heute noch bei Zukunftsfragen zur Seite steht.

Was machst du gerne in deiner Freizeit?
Bereits in meiner Schulzeit habe ich Nachhilfe gegeben. Diese Tätigkeit führe ich in Bremen fort. Die Pandemie hebt die Relevanz der häuslichen Unterstützung bei Schulaufgaben und der Erarbeitung neuer Kontexte meiner Meinung nach besonders stark hervor. Es bereitet mir großen Spaß, zielstrebige und engagierte Schüler*innen auf ihrem Bildungsweg zu begleiten.

Mit welchen drei Adjektiven würden deine Freunde dich beschreiben?
Zielstrebig, unternehmenslustig, kommunikationsfreudig

Worauf bist du besonders stolz?
Besonders stolz bin ich auf die Lebenserfahrung, die ich durch mein selbstständiges Leben in Bremen sammeln konnte.

Was ist dein nächstes Ziel? Wo siehst du dich in 5-10 Jahren?
Eigentlich habe ich mir vorgenommen, nach meinem Bachelor für einige Zeit nach Mexiko zu gehen und einen Freund zu besuchen, den ich 2019 bei meinem Aufenthalt in Wisconsin kennengelernt habe. Aufgrund der pandemischen Lage und den dadurch bedingten Reisebeschränkungen werde ich mich voraussichtlich zunächst auf dem Arbeitsmarkt orientieren und Berufserfahrung in meinem Fachbereich sammeln. In fünf bis zehn Jahren hätte ich dann gerne schon den Master und eine Festanstellung. Besonders wichtig ist mir dabei wieder in der Nähe meiner Familie wohnen zu können. Durch die weite Entfernung ist mir diese noch wichtiger geworden.

 

Autor: Talentscouting OWL

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